Zunehmende Digitalisierung in der Kommunalwirtschaft

Seminarreihe der Fachmesse KommTec zeigt den Spannungsbogen von Winterdienst bis Smart City

Offenburg. Die neu konzipierte Fachmesse KommTec hat am 12. und 13. September auf dem Offenburger Messegelände Premiere. Bei den drei Schwerpunkten Straßenbau und Infrastruktur, Abwasser sowie Abfallwirtschaft und Recycling steht vor allem der Live-Charakter im Fokus. Zahlreiche Maschinen können auf dem großen Freigelände in Aktion erlebt werden. Begleitet wird die Fachmesse mit einem umfangreichen Vortragsprogramm.

Pro Messetag finden drei Seminare statt. Sie dauern jeweils zwei Stunden. „Für das Fachpublikum haben wir mit den im Eintrittspreis enthaltenen Vorträgen einen attraktiven Mehrwert geschaffen“, betont Projektleiter Volker Matern. Die Vortragsreihe beginnt am Donnerstag, 12. September, 10 Uhr mit dem Thema „Wildkrautentfernung“. Wildkräuter wachsen überall, auch auf versiegelten Flächen und Wegen. Eine gewisse Pflanzenkenntnis ist erforderlich, um das Unkraut wirkungsvoll zu entfernen. Chemische Verfahren sind gängig, aber zumeist auch mechanische und zunehmend auch thermische Entfernung der Wildkräuter. Im Seminar erläutert der Abteilungsleiter der Stadtreinigung, Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz Karsten Loth an Beispielen, welche Verfahren möglich sind und wie deren Wirkungsgrad ausgeprägt ist.

Ab 13 Uhr geht es dann um Elektroaltgeräte und Batterien. In der Regel sind die Wertstoffhöfe die Annahmestellen für diese Art Abfall. Das Seminar startet mit aktuellen, rechtlichen Informationen für eine einwandfreie Annahme, Trennung und Sortierung. Es lauern auch Risiken bei der Annahme. Erfahrungen zeigen, dass Lithium-Ionen-Batterien in Brand geraten können. Sie sind deshalb als Gefahrgut eingestuft. Um eine Gefährdung des Annahmepersonals zu vermeiden, sind entsprechende Kenntnisse und Sorgfalt erforderlich.

Von 15 bis 17 Uhr wird das Themenfeld Unterflursysteme behandelt. Hierbei geht es um moderne Systeme zum Zwischenlagern von Abfallmengen, vor allem im öffentlichen Raum. Unterflursysteme sind leicht zu bedienen. Sichtbar ist nur eine ästhetische Einwurfsäule. Sie zeichnen sich durch hohe Ladeleistungen aus. Dies bedeutet weniger Entleerungen, weniger Müllfahrzeuge und damit geringere Emissionen und weniger Personalbedarf. Das Seminar gibt vor allem Antworten auf Fragen der Wirtschaftlichkeit, Sauberkeit, Hygiene und Nachhaltigkeit.

Am Freitag, 13. September gilt ab 10 Uhr zunächst dem Winterdienst die ganze Aufmerksamkeit. Dr. Horst Hanke vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr Saarbrücken wird in diesem Seminar die haftungsrechtlichen Risiken darstellen und auf die arbeitsrechtlichen Vorgaben beim Einsatz des Winterdienstpersonals eingehen. Auch in technischer Hinsicht steht der Winterdienst vor einem tiefgreifenden Wandel, dazu zählen die zunehmende vorbeugende Streuung, die Automatisierung und die Assistenzsysteme im Fahrzeug, die für mehr Sicherheit auf der Straße sorgen. Vermittelt werden praktische Hinweise für die effektive und rechtssichere Durchführung des Winterdienstes. Auch gibt es Tipps, wie der Winterdienst auf Anlieger oder Dritte übertragen werden kann.

Zentrales Zukunftsthema ist die Smart City ab 13 Uhr mit Veronika Zettl vom Fraunhofer-Institut. Der Einsatz digitaler Technologien in der Stadt soll es möglich machen, dass Lebensqualität erhalten bleibt, obwohl immer mehr Menschen auf engem Raum zusammenleben. Hierbei ist der Umgang mit Lärm, Müll, Emissionen und Verschmutzungen ein großes Problem. Die Referentin schildert, wie digitale Zukunftstechnologien konstruiert sind und gibt Anwendungsbeispiele für deren Übertragung in die Kommunalwirtschaft.

Die Stadtentwässerung zählt zu den komplexesten und aufwändigsten kommunalen Aufgaben. Ein Kanalnetz besteht aus Kanälen, Schächten, Regenüberlaufbecken, Pumpwerken und Revisionsschächten. Beim Bau, der Überwachung sowie Instandhaltung ist ein umfangreiches Regelwerk zu beachten. Die Betriebshöfe haben außerdem Spezialfahrzeuge im Einsatz. Das alles erfordert umfangreiches Spezialwissen. Auch das Personal ist vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Deshalb stellen die Schutzvorschriften in diesem Seminar ein zentrales Thema dar.

Das gesamte Seminarprogramm ist unter www.kommtec.de abrufbar.

Die KommTec live ist am 12. und 13. September von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet. Das Ein-Tages-Ticket kostet für Frühbucher (bis 15. Juli) 35 Euro, das Zwei-Tages-Ticket 55 Euro. Danach sind für das Tages-Ticket 42 Euro (Tageskasse 45 Euro) und das Zwei-Tages-Ticket 62 Euro (Tageskasse 65 Euro) zu entrichten. Die Seminare sind im Preis enthalten. Die Besucher müssen sich dazu auch nicht eigens anmelden. Alle Vorträge finden in der Messehalle 1 statt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sind unter www.kommtec.de erhältlich. Für Fragen und Anregungen steht Volker Matern von der Messe Offenburg gerne unter oder +49 (0)781 9226-238 zur Verfügung.

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