Mit der Digitalen Projektfabrik können stadtgestaltende Akteure kollaborativ online Projekte planen, sichtbar machen und Kooperationen anbahnen

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. „Smart“ ist eine Stadt, wenn sie digitale Werkzeuge passgenau zu ihren Zielen und Bedarfen einsetzt. Digitale Werkzeuge erleichtern die Anbahnung von Kooperationen zwischen gestaltungswilligen Akteuren und deren zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit. Früher waren Vorhaben anfänglich nur im engen Netzwerk der Initiatoren bekannt, bis die Presse über sie berichtete. Heute erlauben digitale Kanäle, Vorhaben frühzeitig transparent zu machen. Die Digitale Projektfabrik geht dabei noch einen Schritt weiter: Auf ihrem Projektmarktplatz werden Projekte nicht nur sichtbar, die Projekte können auch direkt auf der Plattform geplant werden: Projektziele, Aufgaben und Arbeitspakete sowie Ressourcenplanung und Zeitplan werden online zusammengestellt und können als PDF exportiert werden, um z.B. in einen strategischen Maßnahmenplan integriert zu werden.

Initiiert werden solche Projekte sowohl von der Stadtverwaltung, wie auch von Unternehmen oder Zivilgesellschaften. Projekt- initiatoren können in ihre Planung weitere Akteure einbinden, wodurch Projektteams entstehen, die aus Verwaltung, Unternehmerschaft, Bürgerschaft oder Vereinslandschaft bestehen: Handwerksbetriebe können in die Vorplanung einbezogen werden um realistischere Kosten abzuschätzen, Verwaltungsmitarbeiter können abteilungsübergreifend Expertise einplanen, engagierte oder mit Fachkenntnis ausgestattete Bürger können in Projekten mitwirken oder eigene Projekte aufsetzen. Für die Stadtverwaltung wird es durch solch smarte Tools einfacher, Projektkooperation anzubahnen und Projektvorhaben miteinander zu vergleichen: Wer bei begrenzten Mitteln abschätzen will, ob die Klimaschutzstrategie mit einer PV-Anlage auf dem Schuldach (angestoßen durch eine örtliche Energiegenossenschaft) oder eher mit der kooperativen Errichtung einer Car- und Bikesharing-Station im Ortszentrum beschleunigt wird, kann die Vorhaben anhand ihrer beabsichtigten Wirkung und den berechneten Kosten abschätzen.

Auch die Integration von Fördertöpfen ist möglich. Öffentliche oder private Spender können Anreize für die Stadtentwicklung oder drängende Probleme setzen, indem sie einen Fonds auf der Plattform publizieren, der ausgewählte Projekte sponsort. Finanzierungs- Anträge können auf der Projektfabrik direkt aus dem digitalen Projektplan abgeleitet werden – auf Knopfdruck.

In der heutigen Welt gelingen Vorhaben nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure. Die passenden Akteure in den richtigen Projekten zusammenzubringen kann die Stadtentwicklung und Strategieumsetzung massiv beschleunigen. Der direkte Einflussbereich der Stadtverwaltung endet an eigenen Grundstücken und Strukturen, weitergehender Einfluss läßt sich nur über Regelungen, Anreize und Kollaborationen gewinnen. Wer seine Stadt klimaneutral machen, sie in eine Smart City verwandeln, die Innenstadt neu beleben oder die Nachhaltigkeitsstrategie kraftvoll umsetzen will wird dies co-kreativ und ko-operativ schneller tun, als wenn er allein agiert.

Kooperation will aber angebahnt und koordiniert werden. Die Digitale Projekt- fabrik hilft dabei.

Man stelle sich eine Stadt vor, in der ein digitaler Projektplanungsraum dauerhaft verfügbar ist. Wer Vorhaben plant, macht sie publik, sammelt Unterstützer, läßt Partner mitplanen und sammelt Ressourcen ein. Digital, 24/7, selbst mit großen Teilnehmerzahlen.

Digitale Vorstellung der Digitalen Projektfabrik: 20.09.2022, 13-14 Uhr.

Weitere Informationen unter:
www.projektfabrik.info
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