Seit Ende April können Kommunen und Landkreise in ganz Deutschland erstmals eine Förderung vom Bund für den Glasfaser- ausbau in sogenannten „Grauen Flecken“, also Gebieten mit einer Internetversorgung von weniger als 100 Mbit/s, beantragen. Bislang waren nur Gebiete mit einer Versorgung unter 30 Mbit/s („Weiße Flecken“) förderfähig. Der Glasfaserausbau kann damit für weitere 2,8 Millionen Anschlüsse in Deutschland gefördert werden, bei denen kein privatwirtschaftlicher Ausbau stattfindet.

Während die Förderung damit deutlich ausgeweitet wird, werden auch bei Emtelle die Kapazitäten zur Bereitstellung von Mikrorohren, Kabelschutzrohren und Glasfaserkabel erweitert.

Der weltweite Hersteller von Breitbandlösungen vergrößert aktuell seine bestehende Produktionsstätte in Erfurt mit 12.000 m² Lagerfläche sowie 1.400 m² Produktionsfläche und bietet damit mehr Raum für Fertigung, Lager, neue Testeinrichtungen und Schulungsmöglichkeiten. Während das neu erworbene Grundstück seit Mai 2021 für nutzbare Lagerfläche zur Verfügung steht, werden im Juli 2021 die Maschinen im Hallenanbau in Betrieb genommen und stehen für optimierte Fertigungsmöglichkeiten bereit.

Denn hinter der Produktion von Mikrorohren steckt viel mehr als nur Granulat in ein Rohr umzuwandeln. Das wissen die Produktmanager, die Fertigungsmannschaft, aber auch ganz besonders die Einblasspezialisten auf der Baustelle. Ein Mikrorohr ist nicht einfach mit einem klassischen Schutzrohr zu vergleichen. Bei Mikrorohren geht es um weit mehr als nur Schutz. Besonders entscheidend ist das nachträgliche Einblasen von Glasfaserkabeln auf möglichst langen Strecken bis hin zum Hausanschluss.

Hier machen die kleinsten Dinge den Unterschied und beeinflussen, ob der Aufbau flächendeckender Hochgeschwindigkeitsnetze langwierig und teuer wird oder schnell und reibungslos funktioniert. Um den Einblaserfolg zu gewährleisten, werden die Mikrorohre bei Emtelle während der Produktion mittels Laser und weiterer Messeinrichtungen auf konstante Wandstärken, Außendurchmesser und Innendurchmesser überwacht. Aber auch nach der Fertigung werden die Rohre nochmal auf Herz und Nieren – oder besser gesagt ihre Einblasfähigkeit überprüft. Jedes fertige Einzelrohr und darüber hinaus jedes Mikrorohrbündel wird mittels einer Druckprüfung auf Dichtheit und mittels einer Kugelkettenprüfung auf Durchgängigkeit geprüft.

Möglichst wenig Reibung zwischen Mikrorohr und Kabel ist ein weiterer Schlüsselfaktor für ein wortwörtlich reibungsloses Einblasen. Je geringer die Reibung, desto höher die Einblas- strecke. Zur Minimierung der Reibung fertigt Emtelle die Mikrorohre mit einer gleichmäßigen Längsinnenriefung, die beim Einblasen eine Art Luftpolster erzeugt und das Kabel dadurch regelrecht in der Luft trägt. Doch Emtelle geht noch einen Schritt weiter und hat eine spezielle, trockene Gleitschicht aus PE-basiertem Material entwickelt. Diese Gleitschicht, der sogenannte „EM-Liner“, wird im Fertigungsprozess mit Hilfe eines weiteren Extrusionskopfes in die Riefenschicht der Mikrorohre co-extrudiert. Spezifische Tests zeigten, dass ein Rohr mit integriertem EM-Liner einen bis zu 62 % geringeren Reibungskoeffizienten als ein Rohr ohne Liner aufweist. Auch bei Einblastests in der Praxis konnten mit dem EM-Liner weit bessere Ergebnisse erzielt werden.

Mit der neuen Förderung, genug Kapazitäten und Produkten, die einen schnellen Ausbau versprechen, gehen wir damit einen weiteren großen Schritt in Richtung flächendeckend Gigabit bis 2025.

Weitere Informationen unter:
www.emtelle.de
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