Um den Verkehr an Knotenpunkten flüssig laufen zu lassen, setzen Straßenplaner als Alternative zu lichtsignalgesteuerten Anlagen gerne auf den Bau so genannter Kreisverkehrsplätze. Diese weisen in der Regel eine hohe Durchlassgeschwindigkeit auf und bieten gleichzeitig aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge und auch durch die bessere Übersichtlichkeit eine höhere Verkehrssicherheit. Zur Erhöhung der Verkehrsleitwirkung setzen Planer dabei häufig auf farbliche Akzente. Ein optisch besonders attraktiver Kreisverkehr wurde nun im Rahmen einer Erschließungsmaßnahme in der Gemeinde Bellheim in der Südpfalz errichtet.

In der knapp 9.000 Einwohner zählenden Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim wurde in den letzten Jahren das Neubaugebiet „In den Dornen“ erschlossen. Im Frühjahr 2021 folgte der dritte Bauabschnitt. Das gesamte Baugebiet umfasst eine Fläche von rund 82.000 Quadratmetern. Die mittlere Größe der 80 Bauplätze liegt bei etwa 430 Quadratmetern. Im Zuge der Erschließung erfolgte auch die Anbindung der Neubausiedlung an die Landesstraße L 538.

Andreas Mangold vom Planungsbüro PISKE GbR aus Ludwigshafen, das verantwortlich für die Planungen des Neubaugebietes war, erläutert die Maßnahme: „Da das Neubaugebiet über den Kreisverkehrsplatz unmittelbar an eine Landesstraße angebunden wurde, ist in diesem Verkehrsbereich eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Daher hatten wir die Vorgabe seitens des Landesbetriebes Mobilität Speyer, den Kreisverkehr samt seiner 4 barrierefreien Querungsinseln mit einer bestimmten Verkehrsleitwirkung auszustatten. Aus diesem Grund haben wir uns für den wechselseitigen konventionellen Einbau von grauen und weißen Flachbordsteinen aus dem Betonsteinwerk Meudt aus Wallmerod entschieden. Je zwei aneinandergelegte Flachbordsteine im Format 30 x 25 x 50 cm – jeweils in hell und dunkel – bilden die Begrenzung des Kreisringes nach innen. Damit bietet der Kreisverkehrsplatz den einfahrenden Fahrzeugen eine sehr gute Verkehrsleitwirkung – ähnlich wie bei einem Zebrastreifen“, so Mangold.

Flachbordsteine mit REFLEXIN®-Beschichtung

Das Besondere: Die weißen Steine sind mit einer Spezialbeschichtung versehen, die reflektierend wirkt. Um diese Wirkung zu erzielen, wird nach Angaben des Herstellers werkseitig in mehreren Arbeitsgängen ein weißretroreflektierender Epoxydharz aufgebracht. Die gleichmäßig aufgetragene – so genannte REFLEXIN®-Schicht und die anschließende gleichmäßige Aushärtung sorgen für ein langlebiges Produkt mit reflektierender Wirkung. Gleichzeitig wird das Betonelement zusätzlich vor Abwitterung geschützt. In besonderen Fällen und bei entsprechenden Witterungsbedingungen ist auch eine Vorortbeschichtung möglich.

Erhöhte Nachtsichtbarkeit bei Nässe

Mit REFLEXIN® beschichtete Produkte erfüllen die Anforderungen einer Typ II-Markierung (Markierung mit erhöhter Nachtsichtbarkeit bei Nässe) gemäß DIN EN 1436 (Nachweis gemäß BASt-Prüf-Nummer 2002 IDB 01) mit folgenden Werten:

  • für Tagessichtbarkeit die Klasse Q 4
  • für Nachtsichtbarkeit, trocken, die Klasse R 4
  • für Nachtsichtbarkeit, feucht, die Klasse RW 3
  • Der gemessene Farbort liegt innerhalb des zugelassenen Bereiches für weiße Fahrbahnmarkierungen auf der Normfarbtafel gemäß DIN 5033

Andreas Mangold fährt fort: „Auf diese Weise erreichen wir die geforderte Verkehrsleitwirkung spielend. Ein großer Vorteil des Bordsteinbaukastens aus dem Hause Meudt resultiert aber auch aus den zahlreichen Radien und Formsteinen, die das Sortiment dieses Herstellers umfasst. Das ermöglicht ein sauberes Arbeiten und spart letztendlich beim Einbau viel Zeit, da sich der Aufwand für aufwändige Schneidearbeiten sehr in Grenzen hält“, erklärt Mangold.

Weitere Informationen unter:
www.meudt-betonsteinwerk.de
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