Seit den 1980er Jahren haben Hochwasser- und Starkregenereignisse um ca. 30 Prozent zugenommen. Einen durch den Klimawandel bedingten weiteren Anstieg um 15 Prozent wird von den Experten für die Zukunft prognostiziert. Für die zuständigen Behörden, wie das Tiefbauamt Karlsruhe, Anlass, neben dem baulichen auch den mobilen Hochwasserschutz anzupassen. Eine resultierende Maßnahme in Karlsruhe sind 1,2 km mobile Hochwasserbarrieren, einsatzbereit eingelagert in speziellen Abrollcontainern der Fa. Allpress Ries.

Da stehen sie nun, auf einem Gelände der Stadt Karlsruhe: 5 Abrollcontainer in Lichtblau, durchnummeriert von eins bis fünf und alle versehen mit einem großen Aufkleber „Stadt Karlsruhe – Hochwasserschutz“. Eine Grundbedingung mobiler Schutzmaßnahmen ist die schnelle Einsatzbereitschaft und Vor-Ort-Verfügbarkeit der Systeme. Das bedeutet, wie im aufgezeigten Fall, fertig konfektionierte Container, die im Bedarfsfall nur noch aufgeladen und zum Einsatzort gebracht werden müssen.

Damit der Transport auch schnellstmöglich, sowohl durch die Wechselladerfahrzeuge der Feuerwehr Karlsruhe wie auch durch die LKW mit Standard-Haken der Stadt Karlsruhe gewährleistet werden kann, „mussten die Container entsprechend der DIN-Vorgaben beider Fahrzeugtypen und in enger Abstimmung mit der Feuerwehr gebaut werden“, so Torsten Bruno, Projektleiter auf Seiten von Allpress Ries.

Beim Öffnen der Abrollcontainer wird dann klar, wie durchdacht und detailgenau die Verantwortlichen beim Tiefbauamt Karlsruhe diese Schutzmaßnahme geplant haben. Jeder Container hat innen an einer der Flügeltüren eine Inventarliste und einen Lageplan, wo der Container im Einsatzfall abgesetzt werden muss, um den speziell geschulten Einsatzkräften den Aufbau in der richtigen Modulabfolge zu ermöglichen.

„Wir haben uns in diesem Fall für zwei unterschiedliche Hochwasserschutzsysteme entschieden, um den unterschiedlichen Anforderungen vor Ort gerecht zu werden!“ so Ute Heck, vom Tiefbauamt. Zum einen soll das auf Wasserschläuchen basierende NoFloods System zum Einsatz kommen. Deiche bzw. Deichkronen können so großflächig und flexibel stabilisiert und bei Bedarf um bis zu 110 cm erhöhen werden. Sandsäcke, wie sie u. a. noch von den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 an der Elbe in Erinnerung sind, sollten somit eigentlich der Vergangenheit angehören.

„Sandsäcke sollen auch durch die Flutschutzbarrieren aus Aluminium ersetzt werden, die als ergänzendes System angeschafft wurden und ebenfalls in den Abrollcontainern eingelagert sind. Schnelles und effizientes Handling im Einsatz sind neben einem geringen Gewicht und einer hohen Lebensdauer entscheidende Kriterien gewesen.“ beschreibt Frank Lamm vom Tiefbauamt den Entscheidungsprozess bei der Anschaffung dieses Flutschutzsystems.

Bislang wurden die Hochwasserschutzsysteme nur zu Übungszwecken ausgepackt, was die Verantwortlichen vom Tiefbauamt freut. Aber sie sind überzeugt, dass das System in Verbindung mit der von Allpress Ries bezogenen Lager- und Distributionslösung auch im Ernstfall hervorragend funktionieren wird.

Autor: Ralf Sonn

Weitere Informationen unter:
www.ries-pressen.de
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