„Effizienz in neuem Licht“, dies versprach eine Informationsveranstaltung der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden- Württemberg Anfang November in Stuttgart. Was die Modernisierung veralteter Straßenbeleuchtung mit dem Sanierungsstau zu tun hat, verdeutlichten Referenten anhand zweier Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg. Kommunale Vertreterinnen und Vertreter erfuhren, wie sie solche Projekte mit wenig Aufwand und ohne eigene Investition anstoßen können.

Eine moderne, sparsame Straßenbeleuchtung ist auch in den Augen von Bürgerinnen und Bürgern zukunftsweisend: Denn sie wissen, mit der Installation effizienter LED lassen sich gegenüber alten Leuchtmitteln nicht nur bis zu 80 Prozent Energie einsparen, sondern auch CO2-Emissionen vermeiden.

Wie der Austausch nahezu kostenneutral geschehen kann, zeigte die KEA-BW unlängst bei einer Informationsveranstaltung in Stuttgart. Mit der bewährten Energiedienstleistung Contracting können Kommunen Modernisierungskonzepte über einen Dritten, den Contractor, umsetzen.

So kann eine Kommune mit wenig Verwaltungsaufwand Sanierungsprojekte realisieren, die Budget und Personal- schlüssel sonst nicht zuließen. Anhand von zwei Praxisbeispielen erklärten die Referenten, wie eine Gemeinde ihre finanziellen Mittel möglichst effektiv einsetzen kann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besprachen im Anschluss gemeinsam die konkreten nächsten Schritte, um die Chancen dieser Energiedienstleistung auch in ihren eigenen Kommunen zu nutzen.

Projekt 1 – Neue Leuchten finanzieren die Schulsanierung in Meißenheim

Mit den Überschüssen einer Investition eine andere Investition anstoßen – diesen ungewöhnlich anmutenden Weg beschreitet die Gemeinde Meißenheim im Ortenaukreis. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED wird eine so hohe Energiekosteneinsparung erwirtschaften, dass sich damit die Sanierung dreier öffentlicher Liegenschaften quersubventionieren lässt. Davon profitieren werden die Grundschule, die Turn- und Festhalle Meißenheim und die Förderschule Kürzell.

Beratend bei der Entscheidungsfindung stand der Gemeindeverwaltung das Kompetenzzentrum Contracting der KEA-BW zur Seite. Im Team wurde schnell klar, dass Strom- und Kosteneinsparungen von rund 85 Prozent zu erwarten waren, was einer Amortisationszeit von nur rund vier Jahren entsprach. Fördermittel aus dem Kommunalen Sanierungsfonds des Landes Baden-Württemberg und dem Landesförderprogramm Klimaschutz-Plus gaben den Anschub für die Projektfinanzierung.

Projekt 2 – Aus 2028 wird 2019: Brackenheim löst Sanierungsstau

Bereits im Jahr 2010 beschloss die Gemeinde Brackenheim, die Sanierung ihrer Beleuchtung in Angriff zu nehmen. Die etwa 3.650 Straßenleuchten auf LED-Technik umzurüsten, hätte bei normaler Haushaltslage und je nach Förderprogramm allerdings bis zum Jahr 2028 gedauert. Um die Sache zu beschleunigen, entschied sich der Gemeinderat für das Modell Einspar-Contracting mit Einspargarantie. Auch hier konnte die KEA-BW das nötige Know-how und einschlägige Kontakte einbringen, so dass die Sanierung in gerade einmal drei Monaten erledigt war.

Mit einer garantierten Stromverbrauchseinsparung von 443.250 Kilowattstunden pro Jahr spart die Gemeinde nun jährlich beachtliche 84.000 Euro. Aus diesem Topf zahlt sie dem Contractor die geleistete Arbeit nach und nach zurück. So profitieren beide Seiten – und das Klima obendrein.

Zu den möglichen Kooperationsmodellen berät die Klimaschutz- und Energieagentur des Landes jederzeit auf Anfrage. Ansprechpartner bei der KEA-BW ist Markus Szaguhn ().

Weitere Informationen unter:
www.kea-bw.de
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