Das Problem ist bekannt: Anhaltend hohe Stickstoffdioxid-Belastungen in zahlreichen deutschen Städten und Ballungsgebieten stellen ein akutes Gesundheitsrisiko dar. Die Hauptursache scheint ebenfalls bekannt: der Schadstoffausstoß im Straßenverkehr, vor allem von Fahrzeugen mit dieselbetriebenen Motoren. Hier können Städte und Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Nutzfahrzeugflotten unter die ökologische Lupe nehmen. Denn grundsätzlich herrscht Einigkeit, dass die Stickoxid-Emission deutlich gesenkt werden muss.

Elektromobilität als wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Verkehrspolitik

In der aktuellen Debatte werden verschiedenste Ansätze erwogen: Vom Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, über spezielle Anreize für Fahrradfahrer bis zu Umrüstungen von Dieselfahrzeugen. Der weitreichendste und laut Stuttgarter Expertengutachten effektivste Schritt wäre jedoch die Einführung einer „Blauen Plakette“, also einer beschränkten Fahrerlaubnis für Dieselfahrzeuge. Die Maßnahme ist umstritten. Dennoch sehen Experten darin nach wie vor die effektivste und schnellste Möglichkeit, den rechtlichen EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft einzuhalten.

Umso wichtiger werden daher alternative Antriebe wie die Elektromobilität. Das bestätigt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung. In der Publikation „Elektromobilität in gewerblichen Flotten“ verweisen die Autoren auf entsprechende Studien, die fast einhellig zu dem Schluss kämen, der motorisierte Individualverkehr müsse langfristig weitgehend auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden1. Auch die bayerische Staatsregierung definiert in ihrem „Maßnahmenpaket für saubere Luft in Innenstädten“ in der nachhaltigen Mobilität ein Mega-Thema der Zukunft (Stand 18.07.2017).

Folgen für Kommunen

Kommunen und Städte sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Das bayerische Maßnahmenpaket sieht Förderprogramme zur Flottenumstellung und -erneuerung städtischer sowie kommunaler Nutzfahrzeuge vor. Eine Investition für die Zukunft – sowohl aus ökologischer Sicht als auch aus ökonomischer. Denn E-Mobilität rechnet sich. Zwar sind die einmaligen Anschaffungskosten höher als bei dieselbetriebenen Neufahrzeugen, aber langfristig amortisieren sich die Zahlen. Unterm Strich weisen elektrisch betriebene Fahrzeuge nach etwa vier Jahren einen Kostenvorteil von über 2.000 € auf. Wichtig dabei ist, dass alle Kosten (TCO) betrachtet werden, also neben dem Kaufbetrag auch laufende Betriebs- und Wartungskosten sowie der Restwert (vgl. Grafik).

Als Beispiel für diese Rechnung dient der sogenannte eCab, ein gemeinsam von AL-KO Fahrzeugtechnik und ABT entwickelter E-Transporter. „Der eCab bietet einen soliden Einstieg in das Thema E-Mobilität bei Nutzfahrzeugen. Seine Reichweite von 120 km ist ausreichend für den Stadt- und Umlandverkehr. Dennoch müssen weitere Schritte folgen, beispielsweise ein Ausbau öffentlicher Ladestationen“, beschreibt Reiner Fink, Vice President Commercial Vehicles bei AL-KO Fahrzeugtechnik, die aktuelle Situation und stimmt darin mit einem weiteren Punkt des bayerischen Maßnahmenpakets überein. Damit wären die Sorgen um Flexibilität und Wirtschaftlichkeit beim Umstieg auf Elektromobilität passé.

Im innerstädtischen Bereich, beispielsweise zur Landschaftspflege, Müllentsorgung oder zum Güter- und Personentransport lassen sich E-Transporter jedoch schon heute wirtschaftlich betreiben und sind somit nachhaltige Alternativen zu Diesel-Fahrzeugen. Das wäre dann auch im Sinne der bayerischen Staatsregierung, die den Gesundheitsschutz fördern will, ohne die individuelle Mobilität zu beschneiden.

Weitere Informationen unter:
www.al-ko.com
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