Wasserversorger müssen ihr Verteilnetz immer im Blick haben, damit hochwertiges Trinkwasser nicht verloren geht und in bester Qualität beim Verbraucher ankommt. Zudem spielt Effizienz eine immer größere Rolle. Eine durchgängige Lösung vom Zähler bis zum übersichtlichen Dashboard auf dem PC oder Smartphone ermöglicht beides.

Die Verteilnetze in Deutschland sind in der Regel gut mit Zählern ausgestattet. Häufig verfügen diese Zähler jedoch nicht über Kommunikationsmöglichkeiten, sodass die Messwerte manuell ausgelesen werden müssen. Das ist aufwändig und wird deshalb nur durchgeführt, wenn es nötig ist. Die Folge: Die Betreiber wissen kaum, was aktuell in ihrem Wassernetz passiert. Diese Kenntnis hat jedoch Einfluss auf ihre Investitions- und Betriebskosten, auf die Betriebs- und Versorgungssicherheit.

Reale Wasserverluste vermeiden

Entscheidend sind unter anderem die realen Wasserverluste; die entscheidende Kennzahl ist der „Infrastructure Leakage Index“ (ILI). Werden Leckagen spät entdeckt und behoben, wirkt sich das nicht nur negativ auf die Kennzahl, sondern auch auf die Betriebskosten und -sicherheit aus. Manche Wasserversorger setzen deshalb auf eine Leckage-Detektion. Doch damit erhalten sie mit vergleichsweise großem Aufwand nur eine Momentaufnahme der betrachteten Zonen.

Haben sie hingegen immer eine aktuelle Übersicht über ihr gesamtes Netz oder zumindest über die wichtigsten Versorgungsbereiche, sehen sie auf einen Blick, wo es gerade einen realen Wasserverlust gibt. Die Ursache lässt sich sofort und gezielt beheben. Damit reduziert sich auch der ständige Kontrollaufwand deutlich.

Hierfür lassen sich häufig die vorhandenen Zähler nutzen. Werden ihre Messdaten regelmäßig automatisiert übertragen, kann eine entsprechende Lösung daraus eine Übersicht aus intuitiv verständlichen Visualisierungen generieren. Die Verantwortlichen haben damit eine solide Basis für viele Entscheidungen im laufenden Betrieb. Besonders wertvoll ist das in besonderen Situationen, etwa bei Starkregen wie er auch in unseren Breiten immer häufiger vorkommt.

Hydraulischer Abgleich optimieren

Werden neben den Zählern auch Drucksensoren in die Lösung eingebunden, lässt sich auch der hydraulische Abgleich vereinfachen und optimieren. Der Wasserdruck lässt sich an den verschiedenen Stellen des Rohrnetzes immer so regulieren, dass er hoch genug ist, um die Versorgung und Wasserqualität sicherzustellen, aber auch nicht höher als nötig. Das spart Energie, schont das Rohrnetz und ermöglicht einen effizienteren Betrieb – auch unter Klimaschutz- Gesichtspunkten ein zunehmend wichtiger Aspekt. Außerdem werden die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und die Gewinnung von Kennzahlen, wie der ILI, erheblich vereinfacht.

Versorgungsverlust und Energieverbrauch reduziert

Zum Beispiel nutzt eine Gemeinde im südfranzösischen Départment Gard bereits eine solche Lösung von Itron für rund 2.660 Wasser- Endpunkte bzw. -verbindungen in sechs DMA. Sie konnte ihren Energieverbrauch damit um 23 % und die CO2-Emissionen um 11 % reduzieren. Zudem benötigt sie fast 40 % weniger Chlor, die Versorgungsverluste (Non Revenue Water, NRW) sanken um 23%. Im norditalienischen Gaia konnte durch das Monitoring von 254.000 Wasserverbindungen der Wasserverlust halbiert, die Versorgungsverluste um 20 % reduziert werden.

Autor: Björn Fuchs, Business Growth Manager IoT & Smart City Solutions Germany, Itron Holding Germany GmbH

Weitere Informationen unter:
www.itron.com/de
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