Innerhalb nur weniger Jahre hat die LED- Technologie zu massiven Veränderungen im gesamten Bereich der künstlichen Beleuchtung geführt. Dies hat zu einem neuen Industriestandard in der Beleuchtung geführt. Grundlage dieser Entwicklung ist die sehr hohe Effizienz der LED Leuchten, die hohe Lebensdauer, das Vertrauen der Nutzer in die Technologie und die Preisneutralität zur konventionellen Technik.

Um jedoch Sicherheit in der Entscheidungsfindung für das geeignete LED-Produkt zu erlangen, bleibt Know-how ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche Projektplanung- und Umsetzung. Auch die Übergangstechnologie mit Retrofitlampen hat sich etabliert. T8 Leuchten mit VVG und EVG können hier noch länger betrieben werden und kostengünstig auf LED umgerüstet werden, aber auch T5 Retrofitlampen erobern aufgrund der Performance den Markt.

Die derzeitigen Effizienzen von LED Leuchten liegen teils schon bei über 150 lumen/Watt für die gesamte Leuchte (vgl. T5 Leuchte: ca. 80 lumen/Watt). Bei sehr hohen Farbwiedergaben kann die Effizienz der LED Leuchten aber auch deutlich darunter liegen. In der Zukunft erwartet man bei LED Leuchten 200 lumen/Watt.

Die Zuverlässigkeit spielt im Markt heute eine große Rolle, da der „Lampen“-Ausfall nicht selbst repariert oder ausgetauscht werden kann und der Austausch immer herstellergebunden ist. Doch wie bewertet man das Produkt? Das CE Zeichen auf der Leuchte ist kein Prüfzeichen oder Qualitätsmerkmal. Die Konformitätserklärung durch die CE Zeichengebung ist eine Erklärung des Herstellers, dass sein Produkt mit den anzuwendenden Normen und Richtlinien übereinstimmt. Das CE Zeichen selbst kann keine Aussage über die Performance und Zuverlässigkeit eines Produktes geben.

Auf der Verpackung einer Leuchte steht zum Beispiel die Angabe L80B20. Außerdem ist eine Lebensdauerangabe von 40.000 Stunden angegeben. Diese Angaben bedeuten, dass diese Leuchte nach 40.000 Stunden noch 80 % des ursprünglichen Lichtstromes hat (L80). 20 % aller Lampen haben jedoch nach 40.000 Stunden weniger Lichtstrom, da statistisch LEDs unterschiedlich degradieren. Dieses Wertepaar ist dann geeignet, das Risiko für den Kunden zu minimieren, da eine Vielzahl von LEDs nach 40.000 Stunden Betrieb noch ihre Leistungsfähigkeit haben.

Bei korrektem Engineering und der Verarbeitung erreichen LED Leuchten tatsächlich Lebensdauern von 50.000 Stunden wie sie typisch angegeben werden. Die Qualität des Produktes nach dieser Zeit ist jedoch zu berücksichtigen. Im 24 Stundenbetrieb einer Leuchte muss man sich über einen Modultausch Gedanken machen, da bei 8760 Stunden Betriebszeit im Jahr die Lebensdauer nach etwas über 5 Jahren erreicht wird. Dies gilt es mit dem Hersteller zu besprechen.

Es wurden und werden Fehler bei der Verarbeitung von LEDs gemacht. Sehr häufig entstehen Reklamationen bei vergossenen Produkten und Fehler durch elektrostatische Entladungen (ESD). Es ist immer zu beachten, dass LEDs sowohl thermisch, elektrisch als auch chemisch sensible Elektronikbauteile sind. Da in Vergussmassen oft Weichmacher und chemische Verbindungen enthalten sind, können diese durch die Silikonschicht des Packages an den Halbleiterchip dringen und diesen dauerhaft schädigen. Die Folgen sind ein starker Lichtstromrückgang bis hin zum Ausfall. Es kommt auch immer wieder vor, dass Leuchten oder Module falsch installiert worden sind. So werden Module oder Leuchten falsch gepolt oder unter Spannung angeschlossen (hot-plugging). Dies kann dauerhafte Schäden an den LEDs hervorrufen.

Eine neue Technik in Vorschaltgeräten ist die CLO (constant light output) Technologie, wie sie sich gerade in der Automobilindustrie etabliert. Da der Lichtstrom über die Zeit abnimmt muss eine Beleuchtungsanlage überdimensioniert werden, um die Wartungsbeleuchtungsstärken zu gewährleisten. Bei CLO wird die Energiezufuhr des LED Moduls durch das Vorschaltgerät über die Lebensdauer stetig erhöht, um dieses auszugleichen. Die Leuchte gibt dann immer einen konstanten Lichtstrom laut Datenblatt aus. Die Kosten hierfür sind nicht sehr hoch, aber die Einsparung in der Leuchtenanzahl im Projekt signifikant.Es können hier Einsparungen von 10% erreicht werden und die Diskussion über Lichtstromrückgang in der Lebenszeit der Leuchte erübrigt sich.

In der Vertragsgestaltung sollte man die Themen Ausfall und Lichtstromrückgang immer definieren und die mögliche Kostenübernahme bewerten. Ab 1.1.2018 ändert sich fernerhin das Gewährleistungsrecht. Im Falle mangelhafter Produkte sind künftig auch Aus- und Einbaukosten für den Ersatz der Leuchte durch den Verkäufer zu tragen. In Summe werden sowohl Hersteller als auch Nutzer noch mehr Interesse an hochwertigen LED-Leuchten bekommen.

Informieren Sie sich, bevor Sie LEDs großflächig einsetzen, da das Produkt technologisch komplex geworden ist und eine Bewertung für den Nichtfachmann schwierig. Hier können unabhängige Prüfungen in Sachen Zuverlässigkeit und Lebensdauer helfen.

Weitere Informationen unter:
www.led-institut.de
KD1703040
Vorheriger ArtikelDas Oderberger Stadtbad in Szene gesetzt
Nächster ArtikelNoch sicherer: Straßenbeleuchtung auf LED umrüsten